Interview
Osterbräuche und Osterfeierlichkeiten
im Seniorenwohnen Pasing Westkreuz
Wir,
Nina und Tjana, die Reporterkinder vom Spielhaus am Westkreuz
haben zu Osterbräuchen und Osterfeierlichkeiten nachgefragt.
Das Interview gaben uns
zwei nette ältere Damen
aus dem Seniorenwohnen
Pasing Westkreuz .
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Woher
kommen Sie her und wie hat man in Ihrer Jugend Ostern gefeiert?
R: Ich komme vom Chiemsee.
H: Ich komme aus Neuburg an der Donau. Wir haben Ostern in der
Jugend im Obstgarten gefeiert. Aus Weidenzweigen haben wir ein
Nest gebaut und Blumen rein gesteckt, damit der Osterhase auch
in das Nest reingehen möchte. Wir haben darauf gewartet, dass
der Osterhase uns etwas hineinlegt.
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Wie haben
Sie den Karfreitag gefeiert?
R: Ostern in die Kirche zu gehen ist das Wichtigste, dort sind
Eier geweiht worden.
H: Und die Osterfladen. Es gab ein Osterfeuer. Da sind die Burschen
mit einem brennenden Holzscheit zur Kirche und der Pfarrer hat
das Feuer gesegnet. Die Burschen sind mit dem brennenden Scheit
nach Hause, und dann durch das Haus und den Stall gelaufen,
dies sollte Segen bringen.
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Was bedeutet
Ihnen der Karfreitag?
R: Der Karfreitag war ein trauriger Tag. Ich mochte den
Karfreitag nicht, wegen dem Laufen. Denn der Kreuzweg war nämlich
12 Stationen lang und dauerte in Aschau (Tirol) ziemlich lang,
da ging es einen hohen Weg auf den Berg hinauf.
H: Wir haben einen schmerzhaften Rosenkranz gebetet.
R: Wir haben in der Kirche gesungen, denn früher gab es nichts
anderes außer dem Jugendverein. Karfreitag ist der Tag an dem
der Herr Gott gestorben ist.
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Haben
Sie schon mal gefastet in der Fastenzeit?
R: Es gab in der Fastenzeit kein Fleisch, sondern nur Gemüsesuppe,
Fisch und Mehlspeisen z.B. Krapfen und "Auszogene".
Betreuerin: Bei den Evangelischen ist der Karfreitag der höchste
Feiertag. Die Osterkerze wird angezündet, und die brennt das
ganze Jahr.
R: Mein Mann wollte immer ein geweihtes Ei haben, obwohl er
evangelisch ist. Ich musste ihm eines aus der Kirche mitbringen.
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Was war
am Ostersonntag?
H: Ostersonntag hat man bei uns in Neuburg die gekochten und
gefärbten Eier angeklopft, damit der Segen rein kommt.
Was
gab es am Ostersonntag:
R: Am Vormittag ist man um 9 Uhr in die Kirche gegangen.
Während der Osterzeit wurde die Ostervesper gehalten und gebetet.
Es gab immer Gans oder einen Schweinsbraten von Martini bis
Ostern. Die Gans hat meine Mutter immer auf den Viktualienmarkt
gekauft.
H: Bei uns gab es Gans nur zu den Ostertagen, aber manchmal
gab es Wild.
R: Gansjung war des Beste. Die Gans war soviel das wir es gar
nicht essen konnten.
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Haben
Sie vor Ostern Ostereier angemalt?
R: Ostereier haben wir nicht angemalt. Bei uns gab es keine
Ostereier.
H: Ja doch wir haben die Ostereier angemalt. Ich bin 85 Jahre
alt.
R: Bei uns hat es das nicht gegeben. Als wir Kinder waren haben
wir das nicht gehabt.
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Haben
Sie Ostereier gesucht?
R: Ostereier verstecken, das habe ich mit meinen Kindern gemacht.
Mit unseren eigenen Kindern haben wir heiß-kalt gespielt. Aber
zu meiner Kindheit gab es nichts, ich hatte keine schöne Kindheit.
H: Im Obstgarten meiner Großeltern wurden gefärbte Eier versteckt,
wenn wir die gefunden haben, sind wir ganz selig gewesen. Bei
der Oma gab's dann Schokolade.
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Haben
Sie an den Osterhasen als Kind geglaubt?
H: Wir haben schöne Osternester gebaut, damit der Osterhase
für uns auch etwas reinlegen mag. Der Obstgarten meiner Großeltern
lag nahe am Waldesrand und so dachten wir als Kinder, dass der
Osterhase vom Wald her kommt und Ostereier bringt.
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Gab
es ein Osterlamm?
H: Zu Ostern haben wir ein Osterlamm selbst gebacken, das nennt
man "Lamperl". Dann wurden noch Schleiferl und Glockerl drangehängt,
und auch eine Fahne. |
Was
war vor Ostern?
R: Der Palmsonntag wird auch gefeiert. Palmbuschen wurden früher
von den jungen Burschen getragen und von Haus zu Haus verschenkt.
Hier im Haus kommt der Pfarrer und bringt jedes Jahr neue Palmzweige.
Im Herrgottswinkel wird ein Palm rein gesteckt, der bleibt das
ganze Jahr. Die alten Palmzweige werden dann verbrannt. Hier im
Seniorenheim sammelt der Pfarrer alle ein und dann wird es gemeinsam
verbrannt. Die Palmkätzchen sind eigentlich Palmenblätter (das
ist ein Brauch aus Jerusalem). |
Was
machen Sie Ostern im Seniorenheim?
R: Am Montag oder Freitag kommt der Pfarrer ins Haus. Früher waren
wir mit der Familie immer zusammen an Ostern. Meine drei Kinder
mit Ihrer Familie sind gekommen. Zu Ostern kommt Besuch. Am Freitag
feiern wir einen ökumenischen Gottesdienst. |
Machen
Sie Osterdekoration selber und macht es Ihnen Spaß?
R: Ja, wir machen die Garnitur selbst. Ich mochte Kerzen sehr
gerne, aber im Seniorenheim ist das aus
Gründen des Brandschutzes
verboten.
H: Meine Osterkerze ist aus Übersee am Chiemsee.
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Vielen
Dank für das Interview. Und Frohe Ostern
... Spielhaus am Westkreuz-
Kinderreporter Nina und Tiana |