Das Burgfräulein und der Drache

Eine Geschichte, die Kinder im Ferienprogramm des Siemensforums erfunden haben.

Es war ein mal vor langer langer Zeit in einer Stadt, die durch den Salzhandel blühte, diese Stadt war sehr reich und mächtig. Damit niemand auf die Idee kam diese Stadt zu überfallen, hatte sie eine große Stadtmauer und große schwere Stadttore. Diese schlossen jeden Abend zur Sperrstunde, damit die Bewohner der Stadt sicher und ruhig schlafen konnten. Nicht weit entfernt von dieser Stadt, die heute unter dem Namen München bekannt ist, lag ein Schloss, dort wohnte die Wunderschöne Tochter des Burgherren. Eines Tages musste der Vater einen Boten nach München schicken, dieser sollte verschieden Sachen unter anderem größere Mengen Salz aus der Stadt holen. Das Burgfräulein bat seinen Vater mit fahren zu dürfen und sich ein bisschen in der Stadt umschauen zu dürfen. "Nein" sagte der Vater "es ist viel zu gefährlich für dich dort" "Aber Papa bitte ich bin auch ganz vorsichtig und treibe mich nicht in den dunklen Gassen herum" bettelte sie." Mhm, na gut, aber du musst pünktlich wieder bei der Kutsche sein, sonst fährt sie ohne dich, mein Bote kann nicht auf dich warten. Also trödel nicht und sei pünktlich am späten Nachmittag am Haupttor." erwiderte der Burgherr.

So fuhr sie tags darauf mit dem Boten in die große Stadt. "Ich darf dich eigentlich nicht allein lassen" sagte der Bote "aber ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen, hier hast du ein bisschen Geld, kauf dir was kleines zu essen und sei aber bitte bald wieder hier."

Sie hatte sich schon riesig auf die Stadt gefreut und jetzt durfte sie sie sogar noch allein erkunden. Sie sprang singend durch die Gassen und schaute den Leuten bei der Arbeit zu. Doch als es Nachmittag wurde, wusste sie nicht wo sie war, sie sah sich um und merkte, dass sie sich in dieser großen Stadt ganz schrecklich verlaufen hatte. Wen sie auch fragte niemand konnte oder wollte ihr helfen. So irrte sie durch die Gassen und die Sonne neigte sich immer mehr der Erde zu. Gerade als der Nachtwächter die Abendstunde und damit die Schließung des Tores ausrief erreichte sie das Haupttor, durch das sich schließende Tor sah sie in weiter ferne eine Kutsche den sich windenden Weg hinauf fahren. "Warum schließt ihr das Tor?" fragte sie eine Wache. "Das wisst ihr nicht?" er lachte sie aus. "Damit das Gesindel draußen bleibt und ihr könnt nicht hier bleiben, es ist jetzt dann Sperrstunde, da dürfen selbst so hübsche Mädchen wie ihr nicht mehr auf der Straße herum laufen." "Aber wo soll ich denn hin ich habe gerade meine Kutsche verpasst." schluchtzte sie und fing bitterlich an zu weinen. "Das ist nicht meine Sache" sagte die Wache kalt und ging. Doch ein vorbei gehender Schmied lies sich von dem herzzerreißenden Weinen erweichen und nahm das Burgfräulein mit zu sich nach Hause. "Ihr könnt zwar nicht hier bleiben, da meine Frau es nicht gerne sieht, wenn junge Frauenzimmer wie ihr bei mir seid. Aber ich kann euch eines meiner Pferde leihen damit ihr noch vor dem heraufziehenden Gewitter nach Hause kommt. Ich habe zwei Pferde, das eine heißt Moritz und das andere Amor, welches wollt ihr?" "Oh Amor was für ein seltsamer Name, ich nehme Moritz." entschied sie sich. Sie dankte ihm noch aufrichtig und versprach ihn bei ihrem Vater lobend zu erwähnen. Auf Schleichwegen und solchen die nur von Leuten mit ungewissen Absichten genutzt werden, kamen sie und Moritz aus der Stadt. Sie galoppierten über Felder immer Richtung Burg und Gewitter. Nahe eines Waldes wurden sie dann von dem Gewitter überrascht. Ganz in ihrer Nähe schlug ein Blitz in einen Baum und eine Eule flog schuhuend an ihr vorbei, dies musste das Pferd sehr erschreckt haben. Es warf das tapfere Burgfräulein ab und galoppierte davon. Nun war sie schon zum zweiten mal in einer auswegslosen Situation, und sie fing wieder an zu weinen. Doch diesmal sollte es ein Drache sein, der ihr half. Er kam angeflogen und sah sie mitten in dem Unwetter. Erst erschrak sie sich sehr. "Kann ich dir irgendwie helfen schönes Fräulein?" fragte er sanft mit seiner tiefen grollenden Stimme. "Ja, könntest du mich ganz schnell heim zu meiner Burg bringen?" fragte sie schluchzend. "So gerne ich das machen würde, aber diesen Wunsch kann ich dir leider nicht erfüllen, da wie du sicher nicht abstreiten kannst du sehr vor mir erschrocken bist. Wie meinst du werden die auf der Burg reagieren wenn ich dort erscheine. Sie werden mich mit Kanonen beschießen und mit Mistgabeln jagen. Aber ich kann dir etwas geben das dich sicher dort hin bringen kann." erwiderte er. "Au ja, das wäre fein". Er schnippste mit den Fingern "Das ist ein Wauto oder so, ich habe es auf einer meiner Reisen in die Zukunft entdeckt, du musst dich bloß rein setzen und neben dem runden Ding das man Renkrad nennt einen Hebel umdrehen. Allerdings kann ich es dir nicht einfach so geben. Ich brauche eine Gegenleistung von dir." "Aber was willst du von mir ich hab nicht viel das ich dir geben kann" "Dann würde ich mich mit einem Kuss schon zufrieden geben." sagte der Drache. "Nein, nein einen Kuss kann ich dir nicht geben, so etwas hat mir mein Vater verboten. Außerdem will ich das auch nicht" sagte sie wieder ein wenig schluchzend. "Dann kann ich dir wohl nicht helfen" meinte der Drache und wollte sich schon wieder auf den Weg machen, da viel der Prinzessin etwas ein. "Halt warte, ich habe doch etwas für dich" ihre Finger fummelten an ihrem Hals herum und gab ihm eine Kette. Der Drache nahm die Kette und beäugte sie "Ja das wäre wohl ein fairer Tausch" sagte er und flog davon. Als man das Burgfräulein später fragte wie sie diese Kutsche ohne Pferde denn zum laufen gebracht hat konnte sie keine Erklärung finden. Doch sie wusste noch wie sie in dieser Nacht an der Burg ankam und ihrem Vater weinend um den Hals viel. Sie erzählte ihm alles und wäre das Auto nicht gewesen keiner der Anwesenden hätte ihr geglaubt.

Am nächsten Tag flog ein Drache auf die Burg zu, die Wachen hatten schon ihre Kanone auf ihn gerichtet und die Bauern schon ihre Mistgabeln gezückt, doch das Burgfräulein gebot ihnen in letzter Sekunde Einhalt, denn sie erkannte den Drachen. "Was willst du denn noch?" fragte ihn das Burgfräulein. Da sah sie dass der Drach sich ihre dünne Kette um seinen dicken Hals gebunden hatte "Ich bekomme sie nicht mehr auf" krächzte er "und mit ihr bekomme ich so schlecht Luft". So holte man eine Leiter und das mutige Burgfräulein stieg hinauf und öffnete den Kettenverschluss. Der Drache bedankte sich und wollte schon wieder losfliegen, da rief der Burgherr "Halt warte mal du kannst also zaubern?" "Ja kann ich wieso" grollte der Drache, er wurde nur sehr ungerne aufgehalten. "Naja weißt du bei uns auf der Burg da ist es immer so schrecklich dunkel und vielleicht hast du ja was für uns?" fragte der Burgherr. "Mhm ja ich habe da was, dass ganz nach deinen Wünschen ist, aber was gibst du mir dafür." "Was willst du denn?" fragte der Burgherr. "Ich will deine Tochter und deine halben Ländereien, ich bin doch immer so schrecklich allein und habe ständig Hunger so hätten wir alle unsere Probleme gelöst." Nein damit war der Burgherr nicht einverstanden, er konnte doch nicht seine Tochter und seine halben Ländereien hergeben. "Aber wenn du alleine bist, dann wäre doch eine Drachenfrau viel besser oder nicht?" fragte das kecke Burgfräulein. "Ja schon aber ich bin der letzte meiner Art, ich habe schon überall gesucht aber nie einen anderen Drachen gefunden" jammerte der Drache. "Dann hast du aber noch nicht in den Bergen unserer Ländereien gesucht, dort wohnt seit langem ein einsames friedliches Drachenweibchen. Als der Drache sie sah, verliebt er sich sofort ihn sie und der Burgherr bekam so seine Lichtanlage. Zum Abschied schenkt der Drache dem Burgfräulein ein Handy.

          

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