Interview mit Elisabeth R.,
einer Anwohnerin aus dem Westkreuz

Als der Stadtteilforscher Eren auf Interviewtour rund um das Spielhaus unterwegs war, hatte er das Glück, Frau Elisabeth R. zu treffen, die seit mittlerweile 35 Jahren im Westkreuz wohnt. Sie war sehr nett und hatte ihm eine ganze Menge zum Stadtteil zu erzählen:

Frau R. wohnt gerne im Westkreuz, weil es so schön grün ist, weil man kurze Wege hat, gleich beim Pasinger Stadtpark ist, aber auch gleich in der Innenstadt im Theater. Als Mama von drei eigenen Kindern und mittlerweile auch als Oma hat sie festgestellt, dass das Westkreuz eigentlich auch ganz schön ist für Kinder. So kennt sie zum Beispiel den Spielbus, der ab und zu auf dem Bolzplatz Station macht, wo sie gerne mit ihrem Enkel hingeht.

Frau R. konnte sich noch gut daran erinnern, als das Spielhaus noch das Weiße Haus war und kein Kinderspielhaus, sondern ein Senioren- und Bürgertreff. Und davor gab es dort einen Bauernhof.

Frau R. kam im Jahr 1966 ins Westkreuz. Damals gab es den Ramses noch nicht, sondern erst mal nur die 4 gelben flachen Häuser in der Mainaustraße. Drumherum gab es ganz viel Grün und Felder.
Die Reichenauschule war früher eine Grundschule, da gab es die Schule am Ravensburger Ring  noch nicht.

Auch die Kirche St. Lukas gab es noch nicht: Zum Gottesdienst ist man in eine Blechgarage gegangen (da wo man jetzt zum Bolzplatz geht). Und wo jetzt der Maibaum steht, gab es eine Baracke, in der es die ersten Einkaufsmöglichkeiten gab. Ansonsten musste man zum Einkaufen nach Pasing oder Aubing fahren, in die Limesstraße. Das war gar nicht so einfach, weil auch noch nicht so viele Leute Autos und den Führerschein hatten. Frau R. hat zum Beispiel bis heute noch keinen Führerschein.

Das Busfahren war ganz schön umständlich: Manche Busfahrer haben nämlich keine Kinderwägen mitgenommen und da musste man dann auf den nächsten Bus warten oder den Kinderwagen daheim lassen. So ein Sonntagsausflug nach Nymphenburg mit zwei kleinen Kindern war da eine ganz schön komplizierte Angelegenheit. Als später die S-Bahn nach Pasing kam, wurde es schon leichter.

Als Elisabeth R. in ihre Wohnanlage gezogen ist, gab es dort fast nur Familien mit kleinen Kindern. Die hatten kleine Spielplätze vor den Garagen zum Spielen. Mittlerweile sind die Kinder groß geworden und ziehen woanders hin, und darum gibt es bei ihnen im Haus jetzt fast keine Kinder mehr, was Frau R. recht schade findet.

Frau R. findet es toll, was es mittlerweile alles für Kinder im Westkreuz gibt: So etwas wie Ferienfahrten, Spielhäuser, Bolzplätze und Spielbusse gab es früher nämlich noch nicht. Dafür konnten Kinder früher ungestört von Autos auf Feldern und in der Natur spielen.

Frau R. ist auf jeden Fall dafür, dass Kinder wieder mehr Spielraum bekommen und dafür zum Beispiel das Spielhaus vergrößert wird. Dafür wünscht sie den Westkreuzer Kindern viel Erfolg!

Für das ausführliche und freundliche Interview danken die StadtteilforscherInnen aus dem Westkreuz!

 

 

 

 

Interviewer: Eren + Gabi